Die Schritte der Postproduktion
Postproduktion - Nachbearbeitung von Videos und Filmen
Die Postproduktion ist die vierte Phase des Filmemachens, in der Material nachbearbeitet wird. Dazu gehört insbesondere die Bearbeitung und digitale Nachbearbeitung von Filmmaterial, aber auch die Vertonung mit passender Musik und Hintergrundmusik. Der erforderliche Postproduktions-Workflow ist von Film zu Film sehr unterschiedlich, abhängig vom verwendeten Filmmaterial, der Menge der verwendeten visuellen Effekte und dem Endprodukt.
Warum Postproduktion wichtig ist
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Egal wie gut das Drehbuch ist oder wie schwierig der Dreh ist, ein Viertel des Filmemachens findet in der Postproduktion statt. Diese Phase des Filmemachens wird oft unterschätzt. Nicht, weil Schnitte, Musik und Soundtracks die Grundbausteine eines jeden Films sind.
Ein Schlüsselelement der Postproduktion
Filmschnitt:
Vor Jahrzehnten war die Bearbeitung noch ein mechanischer Postproduktionsprozess, Zelluloid-Trägermaterial wurde buchstäblich geschnitten. Das belichtete Material wurde zunächst in einem Copyshop entwickelt, um eine positive Musterkopie zu erhalten. Dies half uns, aus einer Fülle von Aufnahmen gutes Filmmaterial auszuwählen. Der Cutter/Filmeditor schneidet dann die guten Fotos zu der endgültigen Szenenfolge zusammen. Dabei entstanden unzählige Schnitte und Spleiße. Diese sogenannte Schnittkopie wurde dann zurück in die Kopierfabrik geschickt und darauf aufbauend ein framegenauer Nachschnitt angefertigt. Das fertige Negativ verblieb meist im Copyshop und diente als Vorlage für die Anfertigung von Projektionskopien.Digitale Nachbearbeitung
In der Postproduktion umfasst die digitale Nachbearbeitung die Effektintegration und Bildverbesserung. Bild- und Tonmaterial. visuelle Wirkung Visuelle Effekte (Visual Effects, VFX) werden verwendet, um eine Szene während des Postproduktionsprozesses visuell aufzuwerten. Mit Hilfe moderner Computerprogramme wird versucht, Effekte zu erzielen, die mit herkömmlicher Fotografie nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Beispiele sind fiktive Kreaturen, unerreichbare Orte und Naturkatastrophen. Die visuellen Effekte sollten so realistisch wie möglich aussehen, damit das Publikum die Illusion der Handlung glauben kann. VFX Supervisors und VFX Producer sind für visuelle Effekte in der Postproduktion zuständig. Visuelle Effekte sollten jedoch nicht mit sogenannten Spezialeffekten verwechselt werden. Visuelle Effekte entstehen erst in der Postproduktion, während Spezialeffekte bereits während der Dreharbeiten realisiert werden. Beispiele für Spezialeffekte sind die künstliche Erzeugung von Explosionen und bestimmte Wetterbedingungen wie Wind und Regen. Sie werden jedoch oft in der Postproduktion weiterverarbeitet, um die Wirkung zu intensivieren. Computergenerierte Bilder (CGI) und Bewegungserfassung 3D-Darstellungen werden als CGI bezeichnet, sollten aber nicht mit 3D-Filmen verwechselt werden. 3D-Filme erlauben den Einsatz spezieller Kameras und erfordern eine geeignete Brille. Mit Hilfe spezieller Software können in der Postproduktion 3D-Objekte aus zuvor erstellten 2D-Bildern modelliert werden. Die Elemente des Videos oder Films selbst sind also nicht „flach“, aber der Film selbst ist „flach“. Disney-Pixar-Filme sind ein gutes Beispiel. Ein wichtiger Bestandteil von CGI ist das sogenannte Motion Capture. Hier werden reale Schauspielerbewegungen aufgenommen und in der Postproduktion in ein computergeneriertes Modell übertragen. Um dies zu ermöglichen, müssen Schauspieler spezielle Anzüge mit Referenzpunkten tragen. Diese reflektieren Infrarotlicht, werden mit speziellen Kameras aufgenommen und beim Motion-Capture-Prozess in der Postproduktion verwendet.Bearbeitung/Schnitt
Wenn bei den Vorbereitungen und den eigentlichen Dreharbeiten richtig gearbeitet wird, ist der größte Teil der Bearbeitung reine Designarbeit. Wurden jedoch zahlreiche Fehler gemacht, muss im Schneideraum viel Arbeit investiert werden, um sie zu beheben. Beim Schnitt wird der Film so zusammengesetzt, dass er die Geschichte emotional, visuell und psychologisch lenkt, verstärkt und verdeutlicht. Besonders bei Dokumentarfilmen entsteht das Endprodukt oft im Schneideraum. Die Materialmengen sind hier meist sehr umfangreich und die Redakteure müssen das Material dann in eine sinnvolle Struktur bringen. Die Aufbereitung und Organisation des Materials sind daher auch wichtige Bestandteile des Schnitts.Tonbearbeitung
Nach den Dreharbeiten ist es außerdem wichtig, den Ton genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Film, der ein gutes Bild hat, aber nur einen schlechten Ton liefert, verfehlt seine Wirkung. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass die für den Ton verantwortliche Person während der Dreharbeiten um eine Pause oder ähnliches bittet, was nicht selten abgelehnt wird, weil das Bild als wichtiger erachtet wird. Es ist sehr wichtig, am Drehort für einen guten Originalton zu sorgen. Oft fällt erst im Schneideraum auf, dass der Ton nicht zufriedenstellend ist, so dass in der Postproduktion viel zusätzliche Arbeit nötig ist, um einen guten Ton zu erreichen.Neben Bildern spielt auch die Tonbearbeitung in der Postproduktion eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass Bild und Ton harmonieren. Der Ton sollte durchgehend von gleicher Qualität sein. In der Postproduktion dauert die Tonnachbearbeitung viel länger als die Bildnachbearbeitung. Es ist oft notwendig, einige Szenen während der Postproduktion neu aufzunehmen. Zusätzlich zur Bearbeitung des Tons müssen bei einigen Videos und Filmen Erzählungen, Hintergrundgeräusche und Melodien hinzugefügt werden. Vor allem Animationsfilme wurden völlig lautlos produziert, sodass der gesamte Soundtrack in der Postproduktion erstellt werden musste. Die Tonbearbeitung ist einer der kompliziertesten Teile der Postproduktion.
Farbkorrektur/Farbkorrektur
Während der Postproduktion ist es oft notwendig, die Farben einer Szene an eine andere anzupassen, um das Bild auszugleichen. Hier findet die Farbkorrektur statt, z. B. die Wiederherstellung echter Farbtöne bei einem falschen Weißabgleich. Unterschiedliche Szenen werden normalerweise mit unterschiedlichen Kameras bei unterschiedlicher Beleuchtung aufgenommen, was zu unterschiedlichen Farbwiedergaben führt. Die Postproduktion erfordert viel Planungsaufwand für diesen Schritt.Modell/Miniatur
Kleine Objekte werden näher vor dem Kameraobjektiv platziert, sodass ihre Größe mit den anderen Elementen im Rahmen übereinstimmt. Diese Technik wird „erzwungene Perspektive“ genannt. Die visuelle Nachbearbeitung lässt das Modell dann wie einen echten Teil der Aktion aussehen. Diese Technologie wurde ausgiebig bei den Dreharbeiten und der Postproduktion des Films „Der Herr der Ringe“ eingesetzt. Diese Technik spart viel Zeit und Aufwand, da die Modelle bereits beim Dreh verwendet werden und nicht per CGI in der Postproduktion generiert werden.Retuschieren
Die Retusche wird bei Fotos traditionell manuell durchgeführt. Durch computergestützte Bild- und Filmbearbeitung konnte der gesamte Film in der Postproduktion retuschiert werden. Bildfehler werden in der Postproduktion mit Hilfe spezieller Bearbeitungsprogramme behoben. Das heißt, Hautunregelmäßigkeiten werden korrigiert, Objekte und Personen, die nicht sichtbar sein sollten, werden entfernt und so weiter.Die Postproduktion ist die Phase des Filmemachens, die das produzierte Ton- und Bildmaterial zu einem Film bearbeitet, kombiniert und ergänzt. Das von der Kamera aufgenommene Filmmaterial wird in der gewünschten Reihenfolge zusammengestellt, qualitätsoptimiert und mit Hintergrundmusik, Titeln oder Spezialeffekten unterlegt. Alle Elemente werden miteinander verwoben, um ein multimediales Erlebnis namens Kino zu schaffen.
Die Postproduktion war der manuelle Prozess, Filmstreifen physisch zu schneiden und zusammenzufügen. Die meisten Filme werden heute auf digitalen Schnittsystemen bearbeitet. Diese Softwareprogramme gewannen Anfang der 1990er Jahre an Bedeutung und revolutionierten die Postproduktion, indem sie alle Bearbeitungsschritte schneller und einfacher machten. Von Ihrer Kamera aufgenommene Bilder werden direkt auf Ihren Computer importiert und als digitale Dateien gespeichert. Der endgültige Film wird erstellt, indem Filmelemente (Video, Musik, Soundeffekte) in mehreren Spuren in einer Postproduktionssoftware kombiniert werden. Dieser Leitfaden behandelt alles, was Sie über die Postproduktion wissen müssen. So können Sie Ihre Kameraaufnahmen nutzen, um professionelle Videos und sehenswerte Filme zu erstellen.